Liebe Bürgerinnen und
Bürger von Kämpfelbach,
sehr geehrter
Bürgermeister Kleiner, sehr geehrter Herr Kopp, liebe Kolleginnen
und Kollegen des Gemeinderates und Herr Schott von der Presse.
Nachdem die
Verabschiedung des Haushaltes 2015 mit großer Verzögerung
stattgefunden hat sind wir dieses Jahr erfreulicherweise früher dran
und wollen wir uns auch nur mit dem Ausblick beschäftigen.
Die Einnahmen bei den Grundsteuern, Anteil an der Einkommensteuer und Schlüsselzuweisung vom Land sind lt. Gesamtplan:
Ansatz
2016
Ansatz 2015
Ergebnis 2014
8.049.100
7.907.600
7.957.215
Was
wollen wir Ihnen damit sagen? Das zeigt, dass unsere Einnahmen
stagnieren und dass auch zukünftig keine wesentlichen Verbesserungen zu
erwarten sind.
Ebenfalls
die sonstigen Einnahmen aus Gebühren und ähnlichen Entgelten sonstige
Verrechnungen etc. stagnieren. So ergeben die Summen der Einnahmen im
Verwaltungshaushalt
Ansatz 2016 Ansatz
2015 Ergebnis 2014
12.914.000
12.724.000
13.152.071
Also ebenfalls keine
Verbesserungen sondern eher eine leichte Minustendenz zum Ergebnis
aus 2014.
Der Vermögenshaushalt zeigt
zwar sinkende Ausgaben die aber dennoch mit steigenden Entnahmen in
Höhe von 1.1 Mio. aus den allgemeinen Rücklagen finanziert werden
müssen. Ausgaben:
Ansatz
2016 Ansatz
2015 Ergebnis
2014
2.165.000 3.130.000
4.156.364
Das bedeutet ein Minus
von 2.229.000 gegenüber an Ausgaben dem Ergebnis aus 2014.
Gleichwohl steigen aber
z. B. die Personalausgaben des Verwaltungshaushaltes seit 2014 von
1.565.076 auf nunmehr angesetzte 1.884.700 in 2016. Das entspricht
einer Steigerung von 17 % in 2 Jahren.
Die ins gesamten
Rahmenbedingungen sind nicht gerade günstig.
Das zeigt ebenfalls der
Ansatz bei der Zuführung zum Vermögenshalt von nur noch 135.000 in
2016, nachdem es im Ergebnis 2014 noch 1.730.497 waren.
Wir können also deutlich
weniger für Investitionen in der Zukunft zurücklegen.
Aber auch bei den
Ausgaben, wie den Baumaßnahmen, bei denen 2014 noch 2.474.045 jetzt
nur noch 1.155.000 in 2016 eingeplant werden.
Gesamt schrumpfen die
Ausgaben von im Ergebnis 2014 von da noch immerhin 4.156.364 auf nur
noch 2.165.000.
Wir investieren also 2
Mio. weniger als noch 2014. Und selbst das Wenige finanzieren wir
noch durch eine Entnahme aus den Rücklagen die am 1.1.2015 noch
2.262.537 Mio. waren, auf 1.550.000 zum 1.1.2016 geschmolzen sind und
nun durch eine weitere geplante Entnahme in 2016 von 1.1. Mio. auf
dann nur noch auf einen Rest 459.000 sinken wird.
Kein Polster mehr für
große Sprünge in der Zukunft.
Klar ist dass wir uns
auch nicht mehr leisten können außer wir fahren die Verschuldung
wieder nach oben.
Das Gutachten zur
Organisationsuntersuchung durch die GPA hat sich bewährt. Auch wenn
durch die Verwaltung immer wieder auf die fehlende
Personalausstattung hingewiesen wurde, so zeigte sich, dass das im
Vergleich mit Durchschnittswerten vergleichbarer Kommunen stimmt.
Aber eben nur im Vergleich der Durchschnitts- werte. Gerecht wird man
der Angelegenheit jedoch nur nach den Aufgaben, die konkret in
unserer Gemeinde anfallen. Werden nämlich die Aufgaben und
Fallzahlen herangezogen, so kommt das Gutachten zur
Auffassung, dass das Hauptamt mit 2.32
Arbeitskräften und das Ordnungs- und Sozialamt
mit 0,81 unterbesetzt ist. Bereinigt um die
Tatsache, dass es keinen kommunalen Kindergarten und andere Aufgaben
vergleichbarer Gemeinden anfallen müssen aber
statt 0,57 AK nur 0,07 AK angesetzt
werden.
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Also reden wir von einer
tatsächlichen Unterbesetzung von ca. 2,6 Arbeitskräften im Haupt-
Ordnungs- und Sozialamt.
In der Kämmerei und im
Liegenschaftswesen gibt es sogar eine Überbesetzung von 0,9
Arbeitskräften.
In Summe fehlen der
Verwaltung im Untersuchungszeitraum ab Nov. 2015 ca. 1,73
Arbeitskräfte und nicht mehr und diese auch erst nach dem
Ausscheiden von H. Vogt.
Die Untersuchung hat
gezeigt dass aber eine entsprechend andere Aufgabenverteilung
notwendig ist, um die Aufgaben sach- und eignungsgerecht zu
verteilen.
Da im Rahmen zunehmender
Aufgaben wie z. B. auch bei der Asylantenbetreuung Personalbedarf
besteht, tragen wir dem dadurch Rechnung, dass zusätzliches Personal
eingestellt werden darf. Wichtig ist uns in diesem Zusammenhang auch
die Schaffung einer Auszubildendenstelle, um auch den künftigen
Bedarf zu decken, der durch altersbedingtes Ausscheiden entstehen
wird.
Was werden wir uns
künftig angesichts solcher Zahlen noch leisten können?
Wie das
Investitionsprogramm bis 2019 zeigt recht wenig, wenn wir unsere
Verschuldung nicht aufbauen wollen.
Hatten wir in 2015 noch
1.743 Mio. an Investitionen geplant so fallen wir in 2016 bereits auf
1.521 Mio. und den folgenden Jahren auf magere 850 tsd in 2017 und
gar nur noch 504 tsd in 2018. Das geplante Feuerwehrhaus wurde nun
auf 2019 verschoben. Nur dadurch steigen die Investitionen dann 2019
um 750 tsd auf gesamt 1.382 Mio. Eine traurige Entwicklung.
Wer sich Hoffnungen
gemacht hat, dass Ersingen nach Bilfingen nun zügig in ein
Ortskernsanierungsprogramm aufgenommen wird, sieht sich angesichts
leerer Kassen eines Besseren belehrt. Eine von allen Fraktionen
gewünschte Erschließung Bell/Bohngärten ist bezüglich der
Finanzierbarkeit fraglich.
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Die Erweiterung der Küche
bei der Turn u. Festhalle Ersingen ist erst einmal auf 2018/2019
geschoben.
Es gibt unkalkulierbare
Risiken die auf die Kommunen zukommen. Einerseits der soziale
Wohnungsbau der als Anschlussunterbringung für die Asylanten durch
die Kommunen ebenso wie die steigenden Sozialleistungen zu schultern
sein werden. Auch weiter steigende Ausgaben bei der Kinderbetreuung.
Aber auch die Zinsentwicklung,die es bisher billig gemacht hat
Kredite aufzunehmen, birgt ein großes Risiko weil wir nicht davon
ausgehen können, dass das dauerhaft so weitergehen wird.
Die nächsten Monate
werden es zeigen wo die Reise hingeht. Deshalb ist dieser
Sparhaushalt mit nur wenigen Investitionen wie in eine Urnenwand in
Bilfingen für 50.000, eine verkehrssichere Gestaltung der Bilfinger
Bergle, oder die Hubbodensanierung im Hallenbad der richtige Weg.
Die eingeplanten
Kanalsanierungen sind ebenfalls ein notwendiges Muss weil sonst ein
zukünftig nicht bewältigbarer Investitionsstau vor uns steht. Auch
die Vorkehrung 400.000 € für Grunderwerb bezüglich Asyl
vorzuhalten ist weitsichtig.
Der Haushalt bei der
Wasserversorgung ist ebenfalls geprägt von geringfügig weniger
Einnahmen die durch ebenfalls geringfügig weniger Ausgaben
kompensiert wurden. Dennoch ist selbst dafür auch eine
Kreditaufnahme von 237.000 € erforderlich um den Haushalt
auszugleichen.
Nennenswerte Ausgaben
fallen lediglich durch die Druckerhöhungsanlage Sommerhälde und den
Ringschluss Hellberg an.
Die CDU-Fraktion bedankt
sich beim Gremium für die Zusammenarbeit. Bei Herrn Bürgermeister
Kleiner und Herrn Kopp für die Ausarbeitung des Haushaltsplanes 2016
und dem Wirtschaftsplan des Eigenbetriebes der Wasserversorgung und
stimmen diesem zu.
Kämpfelbach, im April
2016
Im Namen der CDU Fraktion
Siegfried Böhm
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