Sehr geehrter Herr Kleiner,
wir
sind schon über Ihre Reaktion und Argumentation auf den
Absetzungsantrag der SPD vom 22.4.2013 der mehrheitlich auch von
unserer Fraktion mitgetragen wurde erstaunt. Die mehrseitige
Stellungnahme kommt ja schon einer kleinen Haushaltsrede gleich. Das
macht es leider erforderlich, dass auch wir näher auf Ihre
Argumentation eingehen müssen.
Sie
schreiben dass es keine finanzielle Auswirkungen durch die
Baugenehmigung geben würde. Gleichwohl fordern Sie aber die
uneingeschränkte und sofortige Umsetzung ein. Also gibt es doch einen
unmittelbaren Zusammenhang, den Sie selbst herleiten.
Sie haben Recht, dass aktuell als beschlossene
Mehrbelastung nur die 200.000€ im Abwasserbereich anfallen. Das sind
geschickte Formulierungen und Wortspiele bezüglich beschlossen. Sie
wissen sehr wohl, dass ganz aktuell deutliche Planüberschreitungen von
500.000 € für die Kleinkindbetreuung in Bilfingen erheblichen
Diskussionsbedarf bedürfen. Dabei handelt es sich um eine
Pflichtaufgabe, zu der wir auch gesetzlich verpflichtet sind. Eine
Lösung ist konkret nicht greifbar.
Ebenso
hatten Sie uns über eine Begehung der Tun- u. Festhalle in Ersingen
informiert die auch für Sie erschreckende Erkenntnisse gebracht hätten
und uns zu Maßnahmen mit Investitionen zwingen würden. Welche, dazu
hatten Sie sich noch nicht äußern wollen. Sie führen an, dass es
bereits fest stehen würde, dass es zu Planunterschreitungen im
Verwaltungshaushalt unter der Pos. 4640 Tageseinrichtungen für Kinder
kommen wird. Wenn dem so ist, wäre das erfreulich, ist unserer Fraktion
jedoch nicht bekannt. Auch haben Sie bisher immer auf eher steigende
Kosten durch die Ausweitung und den Ausbau nach dem
Kinderbetreuungsgesetz hingewiesen. Lassen Sie uns doch teilhaben an
Ihrem Wissen und geben uns darüber dezidierte Informationen.
Sie
schreiben dass jedes Mal der Rechnungsabschluss besser als der
konservativ geplante Haushaltsplan war. Das stimmt leider nur zum Teil.
Wir haben häufig die Situation, dass geplante Maßnahmen aus den
verschiedensten Gründen nicht durchgeführt oder verschoben wurden.
Nicht oder noch nicht gemacht ist aber keine Einsparung.
Sie
verweisen auf andere zukünftige Bauvorhaben und führen dabei die U3
Betreuung und den Schulbereich an, die finanziert und umgesetzt werden
können. Unserer Fraktion liegt bisher noch kein Konzept geschweige eine
Planung oder Kosten und Zeitplan über die Ablösung der Containerlösung
vor.
Wie
können Sie dann zu solch einer Aussage kommen? Oder gibt es dazu schon
weiterführende Planungen von der unsere Fraktion keine Kenntnisse hat.
Wenn ja, fordern wir diese ein.
Dass bei Sanierungsmaßnahmen nicht innegehalten werden darf, teilen wir
uneingeschränkt. Viel zu lange hat man in der Vergangenheit Maßnahmen
vor sich hergeschoben, die einen Investitionsstau verursacht haben. Das
können Sie in jeder Haushaltsrede von uns nachlesen. Es muss aber auch
solide finanziert und für die Bürger über die Gebühren und Abgaben auch
bezahlbar sein. Dass
eine sanierte Kelter auch zu einer von allen Fraktionen gewollten
„Wohlfühlgemeinde“ gehört, können wir nicht nachempfinden. Von dieser
Argumentation hat bisher in diesem Zusammenhang weder die Verwaltung
noch eine Fraktion Gebrauch gemacht. Bisher war die Sanierung und der
Erhalt eines historischen Gebäudes im Vordergrund.
Auch gibt es keine uns derzeit bekannte zusätzlich Nutzung. Allenfalls Verlagerungen wie z. B. die „Mäddichbühne“.
Sie
schreiben, dass Ihnen keine Kostenüberschreitung bei dieser Maßnahme
bekannt sei. Da nehmen wir Sie beim Wort. Aus vergangenen Projekten
kennen wir die nachgeschoben Wünsche, die immer wieder zu Erhöhungen
geführt haben. Nach Ihrer jetzigen Aussage können wir das in diesem
Fall ausschließen. Im Haushalt wurde die Maßnahme verabschiedet.
Auch steht unsere Fraktion nach wie vor zur Sanierung der Weinbrennerkelter.
Doch
kommt die Pflicht vor der Kür. Pflichtaufgabe ist die Erfüllung nach
dem Kinderbetreuungsgesetz. Wenn die Kostenüberschreitung lt.
vorgestellter Planung vom Tisch ist, sehen wir eine wesentliche Hürde
als genommen.
Ebenso die Offenlage der notwendigen Sanierungskosten für die Turn- u. Festhalle in Ersingen.
Zum
Schluss sei noch angemerkt. Aufgabe von politischen Gremien ist eine
Mehrheit für deren Standpunkte zu finden. Das ist eine demo-kratische
Grundregel. Dafür ist es notwendig, dass sich Fraktionen unterhalten um
Standpunkte abzuklären, um eventuelle Überein-stimmung zu finden und um
auf einander zugehen zu können. Mit wem sie das tun ist sind wir Ihnen
keine Rechenschaft schuldig.
Auch
lassen wir uns nicht unter Druck nach dem Motte setzten, „beschlossen
ist beschlossen“ und peitschen Themen im Eilverfahren durch. Wenn sich
neue Sachstände ergeben sind wir es der Gemeinde schuldig mit Umsicht
und unter Abwägung aller Risiken und Notwendigkeiten darauf zu
reagieren. Zur Klärung können Sie gerne beitragen in dem Sie unsere
schriftlichen Anfragen zu den nachstehenden Themen beantworten:
---U3 Betreuung in Bilfingen, Finanzierung der Mehrkosten lt. der aktuellen Planung.
---Offenlage
der Beanstandungspunkte und Auflagen aus der Brandschutzbegehung der
Turn u. Festhalle in Ersingen. Die empfohlenen Handlungsmaßnahmen.
Kostenschätzung und Zeitplan für deren Beseitigung. ---Die von Ihnen angeführte Kostenunterschreitung im Verwaltungs-haushalt unter 4640 detailierte aufgestellt.
Bis
zur Klärung unserer Anfrage stimmt die CDU-Fraktion dem Bauantrag der
Weinbrennerkelter mit dem Vorbehalt zu keine weiteren kostenrelevanten
Vergaben durchzuführen. Danach bleiben uns bis zu 3 Jahre um auf Basis
dieses Bauantrages das Vorhaben zu realisieren.
Wir
weisen jedoch darauf hin, dass wir keiner Vergabe von Bauaufträgen
zustimmen werden, wenn uns die Verwaltung bis dahin zu unseren Anfrage
keine befriedigende Antwort über die Kostenentwicklung geben kann. |